Von Abba über Beethoven zu den Māori

Sangesfreunde lockten die Köthener bei schönstem Wetter in die ehrwürdige St. Agnus

 

Frühlingsfest-Atmosphäre mit Musik von Abba über Beethoven bis hin zum Liebeslied der Māori war beim Frühjahrskonzert des Chorklang Eintracht Köthen, gemeinsam mit dem Rolandchor Calbe und dem Ziethe-Chor Biendorf, am Samstag, dem 28. April 2018 angesagt. Etwa 60 Sängerinnen und Sänger ließen ihre Lieder in der Köthener Kirche St. Agnus erklingen und läuteten den Frühling ein. 

Auch wenn bestes Frühlingswetter herrschte, ließen es sich viele Köthener nicht nehmen, die vielseitigen Programme der drei Chöre mit der charmanten Moderation von Angelika Schreckenberger zu genießen. 

Eine Zuschauerin fragte Vorstandsmitglied (Chorklang Eintracht) Christine Krull am Ende, in wie vielen Sprachen der Chorklang Eintracht eigentlich gesungen habe, einige seien ihr ja bekannt, andere dagegen nicht. Die Antwort lautete: Sechs Sprachen in diesem Konzert, jüdisch, englisch, ukrainisch, russisch, māori und schwedisch, aber die Bandbreite des Köthener Chores sei noch vielseitiger. 

Höhepunkte des Konzerts waren sicherlich Beethovens „Ode an die Freude“ (Ziethe-Chor), der Karat-Song „Über sieben Brücken musst du gehn“ (Rolandchor Calbe), die Solodarbietungen von Franziska Reichardt als Christin und Georg Beyer als (maskiertes) Phantom mit „Das Phantom der Oper“ aus dem Musical von A. Lloyd Webber und Richard Stilgoe und „Pokarekare Ana“, Liebeslied der Maori und inoffizielle Nationalhymne Neuseelands. Beim weltberühmten „Kalinka“ war das Publikum nicht mehr zu halten, spontan klatschte es im Rhythmus mit und bejubelte den Chorklang Eintracht mit dem Solisten Beyer.

Es ist ein herausfordernder Grenzweg zwischen volkstümlicher Unterhaltungsmusik und anspruchsvoller Chormusik, den die etwa 60 Teilnehmer erklimmen. Der Chorleiter aller drei Chöre, Georg Beyer, freut sich auf die Herausforderung, weil er davon überzeugt ist, dass seine Frauen und Männer diesen Spagat schaffen können. Und nicht nur den: Beyer, der seit einigen Jahren bzw. in Biendorf erst seit 2017 den Dirigentenstab in der Hand hält, verlangt von seinen Sängern darüber hinaus, in die Noten zu schauen, ohne ihn aus den Augen zu verlieren, ins Publikum zu strahlen und die Dynamik der einzelnen Werke zu beachten. Die Chöre wollen mit ihrer Musik und der Art zu singen, Generationen ansprechen, das bedeutet auch, sich zwischen Tradition und Moderne zu bewegen, das Repertoire in diese Richtung zu bringen und immer wieder am Publikum reflektiert zu sehen, wie einzelne Darbietungen angenommen werden. 

 

Christine Krull